Chartreuse

Der Chartreuse ist ein französischer Kräuterlikör, welcher aus destilliertem Alkohol, sowie 130 Kräutern, Pflanzen und Blumen besteht. Benannt ist der Likör nach dem großen Chartreuse (deutsch: Kartäuser) Kloster in der Region um Grenoble, Frankreich. Gebrannt wird er jedoch mittlerweile in der Nähe der Stadt Voiron, nachdem er bis in die 1980er Jahre in Tarragona, Spanien, hergestellt wurde.

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Sagenumwoben ist die Geschichte der Kartäuser Mönche und ihrer geheimnisvollen Kräuterliköre. Der der Dekan der Universität von Reims fühlte sich 1084 dazu berufen seinem weltlichen Leben zu entsagen und auf alle weltlichen Besitztümer zu verzichten. Mit sechs Freunden begab er sich auf Wanderschaft quer durch Frankreich. Nach einem Traum, die der gottesfürchtige Mann als eine Vision Gottes sah, gründete er mit seinen Mitstreitern das Kloster Grande Chartreuse. Zunächst war das Leben von Stille, Gebeten, Meditation und Einsamkeit geprägt. Nach diesen Grundsätzen lebten die Karthäuser Mönche die nächsten 500 Jahre, in denen viele weitere Klöster des Ordens gegründet wurden.

Des Rätsels Lösung

Beinahe sechs Jahrhunderte später, im Jahr 1605, erhielten Kartäuser Mönche im Pariser Stadtbezirk Vauvert Besuch vom Marshall des damaligen französischen Regenten König Henry dem IV. Dieser schenkte den Brüdern ein altes Manuskript, das ein Rezept für das „Elixier des langen Lebens“ enthalten sollte. Jedoch dauerte es nochmal 100 Jahre als das Manuskript zur Grande Chartreuse gebracht und entschlüsselt wurde. Ab 1737 war es dann den Mönchen endlich möglich, das Elixir herzustellen. Daraufhin wurde eine mildere Variante für den alltäglichen Genuss hergestellt und der grüne Chartreuse verte war geboren. Die genauen Zutaten sowie das Herstellungsverfahren behielten die Mönche auch unter widrigen Umständen stets für sich.

Erhalt der Tradition

Mit Einbruch der französischen Revolution 1789 mussten die Kartäuser aus ihren Klöstern im Lande fliehen. Ab diesem Zeitpunkt wurde versucht das Rezept auf verschiedene Art und Weise zu verstecken. Die Mühen haben sich vorerst gelohnt und das Manuskript war erst einmal in Sicherheit. Nach weiteren abenteuerlichen Reisen des Rezeptes wurde das Manuskript den Kartäusern zurückgegeben, die zuvor ihr Mutterkloster nach mehr als 20 Jahren erneut bezogen hatten.

Die Mönche nahmen die Produktion wieder auf und entwickelten 1838 eine weitere, noch mildere und süßere Variante des Chartreuse verte: der gelbe Chartreuse jaune. Nach der langen Zeit kam jedoch der nächste Tiefschlag für die Mönche. 1903 wurden die Klöster verstaatlicht und viele Mönche aus ihrem Kloster vertrieben. Viele verließen daraufhin das Land und ließen sich in Spanien nieder. Die neuen Bewohner der Klöster waren nicht im Stande den Likör herzustellen, woraufhin 1929 Privatisierung und Bankrott der Anlage folgte. Freunde der Mönche witterten die Chance. Sie kauften das pleite gegangene Unternehmen und offerierten es den Kartäusern. Die Chartreuse Produktion kehrte nach Hause zurück! Durch einen Erdrutsch im Jahr 1935 wurde die Produktion unweit des Klosters nach Voiron verlegt, wo die Mönche noch bis heute ihre alten Traditionen pflegen und die Zusammensetzung der Rezeptur weiter ein Geheimnis bleibt.