Maraska
Der Maraschino Maraska wird aus den Maraska Kirschen hergestellt. Diese Kirsche ist eine ursprünglich aus Dalmatien stammende, intensiv schmeckende Sauerkirsche. Der Likör erhält seinen Geschmack aus dem Destillat vergorener oder kalt ausgezogener Maraska Kirschen. Dem Getränk wird nachgesagt, dass er einen leichten Bittermandelgeschmack habe, dieser soll auf die Mitverwendung von zerkleinerten Kirschkernen zurückgehen. Die ursprüngliche Gründung des Unternehmens geht auf das Jahr 1768 zurück.
Bereits im 16. Jahrhundert begannen dominikanische Mönche die Herstellung von Maraschino. Im Laufe der Zeit wurde die Spirituose aus den feinen und aromatischen Kirschen zu einer der berühmtesten Spezialitäten aus Zadar und Kroatien. Auch heute noch ist der Likör aus der dalmatinischen Kirschsorte, der Marasca-Kirsche, besonders beliebt. Die Kirschsorte stammt ursprünglich aus Kleinasien und wurde zur Zeit des Römischen Reiches in die Länder am Mittelmeer eingeführt. Das mediterrane Klima und der trockene, felsige Boden in Norddalmatien und dem Hinterland von Zadar boten der Pflanze ideale Bedingungen und führten zur Entwicklung einer autochthonen Pflanze in Dalmatien, der Maraška.
Die Geschichte von Maraska
Im Staatsarchiv von Zadar wurde die älteste schriftliche Urkunde gefunden, in der von der Maraška bereits 1339 berichtet wurde. Auch der italienische Schriftsteller Alberto Fortis schrieb über den Anbau der Pflanze in seinem 1750 veröffentlichten Reisebericht. Schon im 17. Jahrhundert gab es mehrere Brennereien in Zadar, die aus der Kirsche den feinen Likör herstellten. Auch der junge Händler Francesco Drioli beschloss, von Istrien nach Zadar zu ziehen und eine eigene Likörfabrik zu eröffnen. Stetig versuchte er, die Entwicklung und Steigerung des Produktionsniveaus zu erhöhen und mit modernen Maschinen den Destillationsvorgang auf das perfekte Niveau von Reinheit und Aroma zu spezialisieren. Francesco Drioli konnte sich ein erfolgreiches Unternehmen aufbauen, welches Vertreter in Ancona, Venedig, Rijeka, Triest und Split hatte und zu den mächtigsten Wirtschaftszentren seiner Zeit zählte.
Am 17. Juni 1779 veröffentlichte die Londoner Zeitung The Morning Post eine Mitteilung des königlichen Lieferanten über eine Lieferung von Maraschino Zadar. Der Artikel über den exzellenten Likör war ein Hinweis für den Hoch- und Unteradel, da sich der beliebte Maraschino bereits einen vortrefflichen Ruf in der englischen Aristokratie verdient hatte. 1803 erhielt Drioli aus Wien das kaiserliche Privileg mit Rosolj innerhalb der „erblichen Länder ohne Beschränkungen des Gerichtspasses frei und kostenlos zu handeln“ und seinen Likör mit dem Zeichen des kaiserlichen Adlers zu versehen. Seine Fabrik wurde damit zu einer exklusiven Destillerie und Maraschino zu einem weltweit bekannten Produkt. Der Markt für Maraschino wuchs zunehmend und breitete sich nach Istanbul, Sankt Petersburg, Stockholm, die Tschechische Republik und Ungarn aus. Währenddessen erkannte Drioli die Bedeutung der visuellen Identität seines Produkts und begann eine einzigartige Verpackung einzubringen, indem er mit einer speziellen Technik des manuellen Flaschenstrickens sein Produkt individualisierte. Am 14. Juli 1808 verstarb Drioli und wurde in der Kathedrale Zadars begraben. Die Leitung seines Unternehmens ging an seinen Neffen Giuseppe Salghetti über. Aus Respekt seines Onkels gegenüber übernahm er den Nachnamen Drioli als Zusatz zu seinem eigenen und behielt auch den Namen des Unternehmens bei.
Auch 1811 konnten die Lieferungen von Maraschino trotz der Kriegssituation in Europa erfolgreich ausgeliefert werden. Salghetti-Driolis umfangreiche Beziehungen aus Respekt und Freundschaft mit hochrangigen zivilen und militärischen Personen trugen zur Förderung von Rosolj auf dem französischen Markt bei und über die Ionischen Inseln wurde eine erfolgreiche Verbindung zum englischen Gericht geschaffen. Um die ausländische Nachfrage zu befriedigen, begannen alle zeitgenössischen Likörfabriken in Zadar Elemente der industriellen Produktion zu verwenden, was den Verkauf zusätzlich erhöhte.
1821 eröffnete Girolamo Luxardo in Zadar eine neue Likörfabrik, die sich schnell einen guten Ruf aufbauen konnte und den Markt für Maraschino zusätzlich nach Nord- und Südamerika, Afrika und Asien vergrößerte. Das wirkte sich wiederum auf die Produktion und die Mitarbeiterzahl aus, wodurch beispielsweise die Drioli-Likörfabrik ihre damalige Anzahl von Mitarbeitern von 500 auf 600 Arbeiter erhöhte. Auf der Zweiten Weltausstellung in Wien 1854 gewann die Zadarer Likörfabrik Luxardo die Gold- und Silbermedaillen für ihren ausgezeichneten Maraschinolikör und viele weitere Maraschino-Hersteller nahmen an internationalen Wirtschaftsmessen und Ausstellungen teil, was die Bekanntheit der Spezialität zunehmend erhöhte. Die Familien Drioli, Luxardo und Vlahov, also die Calligarich-Familien, zählten 1854 zu den berühmtesten Likörproduzenten und perfektionierten die Produktion von Maraschino. Später erweiterten sie ihr Likörproduktionssortiment auf Kirschbrandlikör und Rum.
Königin Victoria ordnete 1871 den Rückzug aller Kriegsschiffe aus dem Mittelmeer an, um die Maraschinoladung zum britischen Hof zu transportieren. Im selben Jahr verlieh das britische Gericht durch ein Sonderdekret des Office of the Green Cloth F. Salghetti-Drioli eine Bescheinigung, was ihn zu einem direkten Lieferanten des königlichen Hofes machte. Der Erfolg in England fand im September 1887 seinen Höhepunkt, als der Herzog von York und spätere englische König George V. zusammen mit anderen Herzögen Zadar besichtigte und nach einer Stadttour auch den größten Likörlieferanten besuchten. Der damalige Besitzer der Fabrik, Simeone Salghetti Drioli, ehrte die hochrangigen Besucher mit einigen Kisten sorgfältig ausgesuchter Liköre. Die Präsenz von Driolis Maraschino auf dem englischen Hof stärkte seinen Ruf in England erheblich und die mit der Factory Salghetti Drioli in London verfügte er über ein eigenes spezielles Elite-Shoppingcenter in urbaner Lage.
1888 stellten die Zadarer Likörfabriken die stärkste Industrie in Zadar dar. Der Verkauf des exquisiten Likörs kam durch Steuern der ganzen Stadt zugute und der Export von Maraschino verdoppelte sich in weniger als zwei Jahrzehnten auf 400.000 Flaschen pro Jahr. Unter dem Namen Maraska eröffnete die Familie Luxardo 1911 eine Hausfabrik, die bis heute eines der berühmtesten Gebäude Zadars ist. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg waren Zadars berühmteste Likörhersteller „Excelsior Girolamo Luxardo“, „Romano Vlahov“ und „Fabrica maraschino Francesco Drioli S. A.“. Während der intensiven einjährigen Luftangriffe auf Zadar in den Jahren 1943 und 1944 erlitten einige dieser Fabriken erhebliche Schäden und ihr Produktionsprozess wurde deutlich reduziert oder sogar ganz eingestellt. Wegen ihrer großen Bedeutung für die Zadarer Industrie initiierten Vertreter der neuen Stadtregierung den Wiederaufbau der Fabriken nach dem Ende des Kriegs.
Durch die Zusammenlegung der drei berühmtesten Zadarer Likörfabriken entstand Ende Dezember 1946 eine neue Firma unter dem Namen „Maraska“. Neben Likören stellt diese Fabrik auch Schokolade und Süßigkeiten her. Im November 1948 veröffentlichte das Finanzministerium der Nationalrepublik Kroatien in einem Register der Staatswirtschaftssubjekte die Gesellschaft unter dem Namen „Brennerei und Spirituosenfabrik Maraschino mit Sitz in Zadar“, abgekürzt „Maraschino - Zadar“. In dieser Proklamation wurde darauf hingewiesen, dass das neue Unternehmen unter der administrativen und operativen Kontrolle der Generaldirektion für Lebensmittelindustrie im Industrieministerium der Nationalrepublik Kroatien steht. Im Februar 1949 kam es erneut zu einem Registereintrag mit der Namensänderung zu Maraska.
Vier Produkte von Maraska in der Übersicht
Maraschino Zadarski Maraska Kirsche
Der einzigartige Likör aus der dalmatinischen Kirschsorte wird bereits seit fünf Jahrhunderten nach einem traditionellen Rezept hergestellt. Reife Früchte der Marasca-Kirsche werden mitsamt Blättern und Stiel mazeriert und destilliert. Der Likör zeichnet sich durch seinen süßen und unverwechselbar aromatischen Geschmack aus. Nicht unverdient wird der Maraschino auch als „König der Liköre“ bezeichnet. Neben dem Aroma der Marasca-Kirschen wird der Geschmack des Maraschino Zadarski Maraska von einer Bittermandelnote geprägt. Die beliebte Spezialität eignet sich nicht nur für den puren Genuss, sondern wird auch zur Zubereitung von Obstsalaten, Nachspeisen, Mixgetränken und Cocktails verwendet.
Maraska Room
Der Maraska Room wird nach einer speziellen Rezeptur hergestellt. Aus verschiedenen Essenzen wird die hochwertige Spirituose mit dem unverwechselbaren Duft kreiert und in Kroatien traditionell zur Zubereitung von Gebäck und Keksen verwendet. Zudem dient Maraska Room zur Veredelung von Obstsalaten und Tees. Der Maraska Room wird mit natürlichem Farbstoff hergestellt und ist eine wahre Spezialität Kroatiens.
Maraska Orahovac Walnusslikör
Dieser einzigartige Likör wird aus grünen Walnüssen hergestellt und entwickelte sich aus einer Rezeptur für ein in Kroatien bereits seit Jahrhunderten bekanntes Hausmittel gegen Erkrankungen des Verdauungstraktes. Der leicht bittere Geschmack entfaltet sein volles Aroma besonders in der Kombination mit Milch und Kaffee oder als Mischgetränk mit Cola. Traditionell wird der Likör jedoch pur oder mit Eis als Aperitif oder Digestif gereicht.