Nikka
Wer glaubt, guten Whisky bekommt man nur in Schottland, der hat sich geirrt. Unter der Marke Nikka wird bereits seit 1940 auch in Japan hervorragender Whisky hergestellt, der es schließlich auch nach Europa schaffte und sich hier immer mehr Beliebtheit erfreut. Der Nikka Whisky ist der erste Whisky, der nicht aus Schottland stammt und mit dem Titel „Best of the Best“ ausgezeichnet wurde. Der Whisky von Nikka ist seither der meistgekaufte japanische Whisky in Europa.
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Nikka Whisky
Hinter der Firma Nikka verbirgt sich eine japanische Whiskymarke, die von Masataka Taketsuru, dem „Vater des japanischen Whiskys“, gegründet wurde. Seine Arbeit wurde maßgeblich von seiner schottischen Ehefrau Rita beeinflusst. Der Yoichi Single Malt wird auf der im Norden gelegenen Insel Hokkaidō hergestellt. Neben der Destillerie auf Hokkaidō besitzt das Unternehmen noch eine zweite Destillerie in der Präfektur Miyagi auf der zentralen Hauptinsel Honshū.
Die Geschichte
Masataka Taketsuru wurde 1894 in Hiroshima geboren und machte 1916 seinen Abschluss an der technischen Hochschule für die Herstellung fermentierter Lebensmittel in Osaka. Danach arbeitete er bei der Settsu Shuzu CO., LTD. in Osaka. Das Unternehmen schickte Masataka 1918 nach Schottland, damit er sich das Handwerk und das Wissen über schottischen Whisky aneignen konnte. 1919 schrieb er sich in der Universität von Glasgow ein und studierte dort Chemie im Hauptfach. Anschließend machte er eine Ausbildung bei Longmorn, einem Whiskyhersteller der Speyside. Danach machte er eine weitere Ausbildung bei James Calder von Bo’ness und erlernte die Destillation in Coffey Still Destillen.
Anfang 1920 heiratete Masataka die 1896 geborene Jessie Roberta Cowan, die von allen nur Rita genannt wurde, und begann eine Ausbildung bei Hazelburn, um die Kunst des Blending zu erlernen. 1922 verließ das Paar Schottland und zog nach Japan, wo Masataka vom Kotobukiya Konzern, dem damaligen Suntory, eingestellt wurde. Masataka leitete 1824 den Aufbau der ersten Whisky-Distillerie in Japan.
Im Jahr 1929 wurde dank Masataka der erste authentische japanische Whisky auf den Markt gebracht. Seine Frau Rita war stets seine größte Stütze und wurde in Japan sehr geachtet. Im Jahr 2014 erschien sogar die TV-Serie „Massan“, die ihre Lebensgeschichte erzählt. 1932 ermutigte sie Masataka, seinen Traum einer eigenen Whisky-Destillerie zu verwirklichen, und er erbaute die Destillerie Yoichi auf Hokkaidō. Für den Erbau wählte Masataka eine Region, die den klimatischen Bedingungen Schottlands möglichst ähnelt, und wandte sein umfangreiches Wissen über die Herstellung an. Neben dem kalten und rauen Klima bietet die gleichnamige Hafenstadt Yoichi auch nahegelegene Torfmoore und die unmittelbare Nähe zum Meer, alles hervorragende Bedingungen für die Whisky-Herstellung.
Die Whiskyherstellung der Destillerie begann 1936 und noch heute wird der Whisky traditionell im Pot-Still-Verfahren destilliert, die mit Kohlenfeuer beheizt werden. Während der ersten Whiskys in Eichenholzfässern reiften, leitete Masataka das Dai Nippon Kaju, eine Saftfabrik, die aus regionalen Hokkaidō-Äpfeln Saft herstellte. Diese wird 1952 schließlich zu Nikka Whisky. 1961 verstarb Rita und der Super Nikka erschien ihr zu Ehren im späteren Verlauf des Jahres. Zudem wurden 1963 zwei Coffey-Still-Destillen aus Schottland importiert, um zunächst in Nishinomiya und seit 1999 in Miyagikyo Grain Whiskys herzustellen, die Teil des Nikka Blends sind.
Für den Standort in der Präfektur Miyagi suchte Masataka ganze drei Jahre und entschied sich schließlich für die sanfte Hügelgegend aufgrund des besonders klaren Wassers der Region. Die Charakteristiken der Region verleihen dem Whisky, der dort mittels dampfbeheizter Destillen bei niedrigen Temperaturen besonders schonend destilliert wird, zusätzlich Reinheit und Sanftheit. Masataka verstarb 1979 schließlich im Alter von 85 Jahren und ist noch heute ein wichtiger Teil der Geschichte der Whiskyherstellung in Japan. Erst seit 2001 ist der Nikka Whisky auch in Europa zu erwerben und erhielt erstmalig als nicht schottischer Whisky den Titel „Best of the Best“ bei der Blindverkostung 2001 des Whisky Magazine.
Die Produkte im Überblick
Nikka Whisky From The Barrel
Der Nikka Whisky From The Barrel wurde 1985 auf den Markt gebracht und ist ein Blend aus den Miyagikyo und Yoichi Single Malt Whiskys, der mit Grain Whisky vermählt wurde. Sein Charakter ist kraftvoll und intensiv, aber kontrolliert und betörend. Seine Farbe erinnert an die kupfernen Destillen, aus denen er stammt. Sein Bouquet ist fein und komplex und verbindet blumige Nuancen von Flieder mit fruchtigen Aromen von saftigen Aprikosen. Eine Gewürznote von Nelken und würzigem Pfeffer durchziehen sein Aroma und umschmeicheln eine feine Eichenholznote. Sein Geschmack erinnert an karamellisierten Apfel und duftende Heckenkirschen. Im langen Abgang kommt ein Küstenaroma hinzu, das von Vanille ummantelt wird. Auch wenn sich der Nikka Whisky From The Barrel sehr gut zum Mischen eignet, sollte man ihn unbedingt auch pur probieren.
Nikka Coffey Gin
Der Nikka Coffey Gin erscheint seit 2017 und stammt aus der Miyagikyo-Destillerie. Dort wird er im Coffey Still hergestellt. Der Gin ist reich im Geschmack und mild im Charakter, was durch eine luxuriöse und seidige Textur verstärkt wird. Neben traditionellen Gin-Botanicals wie Wacholder weist der Nikka Coffey Gin eine erstaunliche aromatische Komplexität auf, die von japanischen Zitrusfrüchten wie Yuzu, Kabosu, Amanatsu und Shikuwasa intensiviert wird. Zudem sorgen voll ausgereifte Äpfel für zusätzliche Fruchtaromen. Seine Würze wird vor allem von japanischem Sansho-Pfeffer im Abgang hervorgehoben. Ein feiner Hauch Ingwer und Zitronengras verleihen ihm zudem eine besondere Exotik. Der Nikka Coffey Gin eignet sich sowohl für den puren Genuss als auch die Zubereitung von Longdrinks und Cocktails.
Nikka Yoichi Single Malt Whisky
Der Nikka Yoichi Single Malt Whisky wurde 1989 auf den Markt gebracht und stammt aus der Destillerie Yoichi auf der Insel Hokkaidō, was auch sein Name bezeugt. Der Nikka Yoichi Single Malt Whisky ist ein subtiler Blend aus Yoichi-Fässern unterschiedlichen Alters, von denen einige in Eichenholzfässern und andere in ehemaligen Sherryfässern reiften. Der goldfarbene Whisky ist vollmundig und sanft, sein Geschmack wiederum bringt zunächst eine zarte Torfnote mit sich, durch die rauchigen Noten langsam intensiver werden. Hinzu kommt ein maritimes Aroma, das in den Geschmack von kandierten Zitrusfrüchten übergeht. Schließlich runden nussige Töne von Mandel, Walnuss und Schokolade den Geschmack ab. Der Nikka Yoichi Single Malt Whisky kann sowohl zum Mischen als auch für den puren Genuss genutzt werden und passt gut zu getrockneten Meeresfrüchten oder Fischgerichten.
Nikka Days Blended Whisky
Der Nikka Days Blended Whisky ist das bisher jüngste Produkt im Sortiment und erschien im Jahr 2018. Nikka Days ist ein sehr harmonisch abgestimmter und weicher Blend mit einem blumigen Bouquet. Die Aromen von subtilem Torf und intensivem Getreide vereinen sich mit dem Geschmack von Karamell und gerösteten Nüssen. Blumig und fruchtig kommen Nuancen von Aprikosen und Vanille hinzu. Der Nikka Days Blended Whisky stammt aus der Destillerie Miyagikyo und wurde hauptsächlich aus Coffey Grain hergestellt. Der feine und facettenreiche Geschmack ist ein Allroundtalent und kann sowohl in Cocktails als auch pur serviert werden.
Cocktailrezepte
Rikka
Zutaten:
20 ml Nikka From the Barrel
15 ml Orange Curaçao
15 ml Süßer Wermut
1 Barlöffel Crème de Cassis
Orangenschale
Eiswürfel
Zubereitung:
Mischen Sie die Zutaten in einem Rührglas zusammen mit den Eiswürfeln. Anschließend wird alles in ein vorgekühltes Cocktailglas abgeseiht und zuletzt mit der Orangenschale garniert.
Asagao Fizz
Zutaten:
50 ml Nikka From the Barrel
Eine halbe Passionsfrucht
25 ml Sirup
20 ml frischer Zitronensaft
Ein Eiweiß
5 ml Absinth
30 ml Kokoswasser oder Sprudel
Eiswürfel
Zubereitung:
Als Erstes wird der Whisky in ein gut gekühltes Highball-Glas gefüllt. Anschließend werden der Sirup, der Zitronensaft, der Absinth und das Eiweiß in einen Cocktailshaker gegeben. Die Passionsfrucht wird gepresst und der Saft auch in den Shaker gegossen. Zusammen mit Eis wird alles gut vermischt und zum Whisky abgeseiht. Danach wird alles nochmals verrührt und mit dem Kokoswasser oder Sprudel aufgefüllt.
Red Snapper
Zutaten:
45 ml Nikka Coffey Gin
60 ml Frischer Tomatensaft
15 ml Sojasoße
10 ml Frischer Zitronensaft
2 Spritzer Tabasco
Eine Prise Salz und Pfeffer
Eine grüne Olive
Ein Stück Sellerie
Eiswürfel
Zubereitung:
Zunächst werden Eiswürfel in einen Cocktailshaker gegeben. Danach wird der Gin, der Tomatensaft, die Sojasoße, der Zitronensaft und die Tabasco Soße hinzugegeben. Nachdem alles sorgsam vermischt wurde, wird der Drink in ein mit Eis gefülltes Glas abgeseiht. Zuletzt folgen eine Prise Salz und Pfeffer sowie die grüne Olive und der Sellerie als Garnierung.