Bombardino aus Südtirol


Bombardino – ein Eierlikör aus Südtirol?

Seit der Skisaison 2012/2013 ist ein Getränk auf den Skihütten und Après-Ski-Partys in Südtirol kaum mehr wegzudenken. Das zum größten Teil aus Eierlikör bestehende Heißgetränk bestärkt zwei altbekannte Weisheiten: Alle Trends kommen irgendwann wieder und das wichtigste im Ski-Urlaub ist das Après-Ski. Doch was unterscheidet den Bombardino von einem gemeinen Eierlikör?

Woher kommt der Bombardino?

Die älteste bekannte Bombardino-Rezeptur stammt aus Padua, eine der ältesten Städte Italiens. Padua liegt 30km westlich von Venedig. Da Padua rund 100km von Südtirol entfernt ist, ist Bombardino also keineswegs eine Südtiroler Spezialität, wenngleich er auf den Skihütten die größte Bekanntheit erlangt hat und inzwischen über die Grenzen von Italien hinaus geschätzt wird.

Wer hat den Bombardino erfunden?

Der Konditor Gian Battista Pezziol aus Padua war auf die Herstellung von weißem Nougat (Torrone) spezialisiert. Dafür benötigte er große Mengen Eiweiß und suchte nach einer sinnvollen Möglichkeit, um das Eigelb zu verwenden. Durch die Anreicherung des Eigelbs mit Marsala, ein Likörwein aus Sizilien, Rum, Alkohol und Zucker hatte er 1845 ein schmack- und nahrhaftes Getränk erfunden, welches zwei Vorteile bot: Durch den Alkoholgehalt war es längere Zeit haltbar und durch den hohen Nährwert galt der erste Bombardino im 19. Jahrhundert als eine Art Energy-Drink.

Was ist im Bombardino drin?

Die meisten abgefüllten Bombardino, wie etwa von Roner und Psenner, bestehen jeweils zu einem Drittel aus Eierlikör, Rum und Milch bzw. Sahne. Es ist aber genauso legitim, den Rum-Anteil mit Whisky oder Weinbrand zu ersetzen. Eine Besonderheit ist der Bombardino von VOV, für dessen Rezeptur neben Rum auch ein Marsala-Likörwein Verwendung findet.

Wie wird der Bombardino serviert?

Bombardino ist ein echtes Wintergetränk und hilft den begeisterten Skifahrern auf den Hütten sich schneller aufzuwärmen. Daher wird der Bombardino immer heiß serviert. Die ideale Serviertemperatur liegt bei 45°C. Um das Après-Ski stilgerecht servieren zu können, benötigt man:

  • Glas oder Tasse
  • Nach Geschmack: frisch gebrühten Kaffee, Milch-Kaffee oder gekochte Milch
  • Schlagsahne
  • Kakao- oder Zimtpulver oder Schokoraspel

Die Tasse wird zu einem Drittel mit Bombardino gefüllt, das zweite Drittel wird vorsichtig mit dem heißen Kaffee oder der heißen Milch aufgefüllt. Den oberen Bereich füllt man mit Schlagsahne auf und verziert das ganze nach Geschmack mit Zimt, Kakao oder Schokolade. Neben einem Löffel kann auch noch eine Zimtstange in das Glas geben. Wichtig ist, dass der Bombardino aus der Flasche nicht erhitzt wird, sondern nur mit heißem Kaffee oder heißer Milch aufgefüllt wird.

Warum nennt sich das ganze Bombardino?

Der Name des Getränks geht auf zwei Ursachen zurück. Einerseits geht der Name auf die fatale Wirkung zurück, die die Mischung aus Eierlikör und Rum schon nach wenigen Minuten hat. Besonders wenn man den ganzen Tag auf der Skipiste zugebracht hat, wirkt das Heißgetränk in Kombination mit Kaffee besonders schnell und stark, eben wie eine Bombe. Andererseits spielt der Name auch auf die Kalorien an, denn Bombardino ist aufgrund der Zutaten, wie Eier, Zucker, Sahne und Alkohol eine Kalorienbombe im wahrsten Sinne des Wortes und in Kombination mit Kaffee eine Art postmoderner Energy-Drink. Im Design hat die Destillerie Roner den Namen Bombardino besonders gut umgesetzt, erinnert die Flasche mit dem schwarzen Etikett doch ein wenig an eine Bombe mit brennender Lunte.