Der Pistazienlikör-Test – das cremige Quartett des guten Geschmacks?
Welcher Pistazienlikör schmeckt am besten?
Diese Frage stellt sich angesichts der Vielzahl der erhältlichen Liköre mit dem Pistazien-Geschmack. Wir haben uns für Sie vier verschiedene Pistazien-Liköre aus Deutschland und Italien angesehen und miteinander verglichen.
Pistazien-Liköre sind ein echter Hingucker – die leuchtend intensiv grüne Farbe fällt sofort auf und macht neugierig. Pistazien gehören zu den sogenannten Steinfrüchten und sind keine Nüsse. Geschmacklich sind die ungerösteten Früchte relativ fad, weswegen im Handel nur geröstete und oft gewürzte Pistazien erhältlich sind. Aromatisch erinnert die Pistazie etwas an Mandeln, haben sanfte, butterartige Noten und sind intensiv-nussig. Durch die Veredelung in Form einer Röstung und Würzung werden aus Pistazien ein raffinierter Snack. Häufig werden Pistazien zur Aromatisierung von Eis und Schokolade verwendet.
Raffinert ist auch unser Quartett aus Pistazien-Likör. Wir haben diese 4 Liköre mit dem unverkennbaren Pistazien-Aroma gründlich getestet und sind zu folgendem Urteil gekommen.
Platz 1: Torboli Pistacchio Liquore Dolce – der cremige Klassiker!
Fakten: 17% vol. mit Farbstoff mit Sahne aus Italien
Ein ausgezeichneter, cremiger Pistazienlikör eines italienischen Familienunternehmens. Die schlanke und schlichte 0,5 Liter Flasche ist oben weiß verkapselt und lässt sich mit einem Drehverschluss stets sicher verschließen. Auf dem Etikett sind einige Pistazien drapiert und machen Appetit auf den Genuss. Aromatisch macht sich Marzipan bemerkbar, die Noten von Pistazie sind klar im Vordergrund und die cremige Konsistenz machen diese Likör zu einem echten Genuss. Einzig das intensive und helle grün wirkt etwas unnatürlich und tatsächlich stammt diese von zwei zugesetzten Farbstoffen. Ausschlaggebend für den Gesamtsieg in unserem Vergleich ist das ausgezeichnete Preis-Leistungs-Verhältnis.
Platz 2: Bottega Pistacchio Crema di Pistacchi di Sicilia – die vegane Alternative!
Fakten: 17% vol. ohne Milch ohne Sahne lactosefrei vegan ohne Farbstoffe aus Italien
Der einzige vegane Pistazienlikör den wir kennen. Bottega hat mit Abstand die schönste Flasche für einen Pistazienlikör. Auf dem Etikett sind drei Pistazien neben einem grünen Herz drapiert. Die bauchige und sehr flache 0,5 Liter Flasche ist ohne jegliche Verpackung oder Verzierung ein wunderschönes Geschenk. Der Bottega Pistazienlikör wird laut Etikettierung ohne Farbstoff hergestellt und hat eine moosgrüne Farbe. Das grün hebt sich deutlich von den anderen Pistazienlikören ab. Wohl der sizilianische Pistazienlikör von Bottega lactosefrei ist und damit ohne Milch oder Sahne hergestellt wurde, ist er doch schön cremig und schmeckt herrlich nach Pistazie. Ideal für die Verfeinerung von Eis, zum Backen oder einfach nur so zum Genießen.
Platz 3: Gutsbrennerei Philipp Koch Pistazie Sahnelikör – der Handwerkliche aus Leidenschaft!
Fakten: 15% vol. mit Farbstoff mit Sahne aus Deutschland
Eine der wenigen Pistazienliköre aus Deutschland stammt von der Alten Gutsbrennerei Philipp Koch. Hier wird offenbar das Handwerk und die Tradition der Herstellung guter Liköre noch verstanden. Der Pistazienlikör erstrahlt herrlich intensiv in hellem grün und macht Vorfreude auf den Inhalt. Die Flasche von Philipp Koch ist gedrungen und bauchig und nicht so filigran wie die italienischen Kolleginnen. Bis auf den Hinweis auf den Farbstoff gibt der Hersteller keine weiteren Infos zum Produkt preis – das wirkt im Vergleich mit den geschwätzigen Etiketten der Süd-Europäer etwas nordisch nüchtern. Alles andere als nüchtern macht aber der Likör mit dem ausgezeichneten Pistazien-Aroma. Das Feedback der Kundinnen und Kunden zum sahnigen Pistazien-Likör der Gutsbrennerei von Philipp Koch ist jedenfalls durchweg positiv. Das Preis-Leistungs-Verhältnis für die 0,7 Liter Flasche darf ebenfalls als ausgezeichnet bezeichnet werden.
Platz 4: Villa Laviosa Pistacchio Pistazienlikör aus Italien – der Traditionsbewusste aus Südtirol
Fakten: 17% vol. mit Farbstoff mit Sahne aus Italien
Villa Laviosa liefert mit der schlicht-eleganten Aufmachung einen Pistazienlikör, der dem Kenner durch das schwarze Etikett und der schwarzen Verkapselung sofort ins Auge fällt. Auf dem Etikett sind drei Pistazien mit Schale und fünf Pistazien ohne Schale abgebildet. Die Abbildung wirkt aber irgendwie ein wenig lieblos und verpixelt. Der Villa Laviosa Pistazienlikör gehört zweifellos zu den beliebtesten italienischen Likören. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist aber leider nicht ganz so gut und es gibt auch geschmacklich keinen offensichtlichen Grund, der diesen Likör besser als seine Konkurrenten machen würde. Aber der Geschmack des sahnigen Pistazienlikörs aus Italien liegt selbstverständlich im Auge des Betrachters
Wie wird Pistazien-Likör hergestellt?
Pistazien-Likör ist ein sogenannter „aufgesetzter“ Likör. Dafür wird ein Alkoholdestillat mit gehackten oder pürierten Pistazien angesetzt. Dabei nimmt der Alkohol die Aromen und zum Teil auch die Färbung der Steinfrüchte an. Erstaunlicherweise wird ausschließlich cremiger Pistazienlikör hergestellt. Der Anteil an Pistazien am trinkfertigen Erzeugnis liegt in der Regel bei 2%.
Wie lange ist Pistazienlikör haltbar?
Vor dem ersten Öffnen (und auch danach) sollte Pistazienlikör nicht direkt Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden und an einem kühlen Ort aufbewahrt werden. Werden diese Bedingungen zur Aufbewahrung eingehalten, ist der ungeöffnete Likör rund 5 Jahre haltbar. Nach dem Öffnen sollte Pistazienlikör im Kühlschrank aufbewahrt werden und innerhalb von 60 Tagen verzehrt werden.
Wie hoch ist der Alkoholgehalt von Pistazienlikör?
Pistazienliköre haben in aller Regel einen relativ geringen Alkoholgehalt von unter 20% vol. Pistazien-Likör hat einen Mindestalkoholgehalt von 15% vol. Diese sind recht mild und sehr aromatisch. Etwas stärkere Pistazien-Liköre mit einem Alkoholgehalt von um die 20% sind etwas schärfer, aber durch die cremige Konsistenz immer noch gut genießbar.
Woher kommen die Pistazien für den Pistazienlikör?
Die größten Anbaugebiete befinden sich in der Türkei und in Kalifornien. In Europa befinden sich Anbaugebiete von Pistazien im gesamten Mittelmeerraum, wobei Griechenland und die Italien mit Abstand die meisten Steinfrüchte produzieren. Die Hersteller der hier vorgestellten Pistazien-Liköre äußern sich nicht zur Herkunft der verwendeten Pistazien.
Enthält Pistazien-Likör Allergene?
Wie die cremige Konsistenz vermuten lässt, enthalten viele Pistazien-Liköre Milch oder Sahne. Dies muss entsprechend der LMIV als Allergen auf den Etiketten gekennzeichnet sein. Die Pistazie (Pistacia vera) selbst muss auch nach LMIV als Allergen gekennzeichnet sein, sofern dies nicht bereits aus dem Namen des Produktes deutlich hervorgeht. Der Bottega Likör aus Italien enthält keine Milch und ist natürlich laktosefrei. Allerdings kann er Spuren von Mandeln, Haselnüssen, Walnüssen, Cashwenüssen, Pekannüssen, Paranüssen und Macadamianüssen enthalten.
Enthält Pistazien-Likör einen Farbstoff?
Die meisten Pistazienliköre werden mit Farbstoffen hergestellt. Grund hierfür ist vor allem der Wunsch nach einer gleichmäßigen, einheitlichen Farbgebung. Die Liköre erstrahlen in einer sehr hellgrünen leuchtenden Farbe. Ausnahme ist der Likör von Bottega, der in der mattierten Flasche eher moosgrün wirkt und laut Etikettierung keinen Farbstoff enthalten soll. Die anderen Liköre verwenden die Farbstoffe E102 (Tartrazin) , E133 (Brillantblau) und E141 (Kupferchlorophyll). Insbesondere letzte Farbstoff erzeugt das leuchtende grün.
Welche Zusatzstoffe sind noch im Pistazien-Likör?
Neben dem Farbstoff werden in der Regel noch sogenannte Emulgatoren verwendet. Sie sorgen dafür, dass die Milch oder Sahne sich nicht vom Alkoholbestandteil des Likörs trennt und der Pistazien-Likör in der Flasche dadurch unappetitlich aussieht. Ein Beispiel für einen Emulgator ist E407 Carrageen, welches häufig in Pudding, Eiscreme und Frischkäse anzutreffen ist.
Welchen Zuckergehalt hat Pistazienlikör?
Für Likör mit Pistazien gibt es in Bezug auf die Zuckerung keine besonderen Vorschriften. Der Mindestzuckergehalt für einen Likör beträgt laut EU-Verordnung 100g je Liter. Neben Wasser gehört damit der Zucker bei allen Pistazien-Likören zur Hauptzutat.
Woher kommt Pistazienlikör?
Mit Abstand kommen die meisten Liköre mit Pistazie aus Italien. Das „Dolce Vita Land“ am Mittelmeer hat eine lange Tradition bei der Herstellung des Likörs aus den Steinfrüchten. Auch hierzulande gibt es einige Hersteller, ansonsten sind Pistazienliköre relativ selten zu finden. Oft wird Pistazien-Likör auch selbst im Do-it-yourself Stil in der heimischen Küche hergestellt und liebevoll als Geschenk abgefüllt, verziert und verschenkt.