Gin: was vom Hype übrig bleibt
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Gin ist das Getränk der Stunde
Bereits seit einigen Jahren hat sich Gin als die beliebteste alte Spirituose etablieren können. Trank man vorher in ausgewählten Kreisen exklusive Vodka Marken wie Belvedere oder Ciroc, so trinken heute dieselben Personen exotische Gin Sorten aus kleinen Abfüllungen und unabhängigen Produktionsstätten. Alleine aus deutscher Produktion sind bereits über 75 Produkte auf dem Markt und versprechen mit ausgewählten Botanicals alle bisherigen Kreationen in den Schatten zu stellen. Auch gibt es immer öfter Bars wie das Pepe in Köln, die eine überwältigende Auswahl an Gin und entsprechendem Tonic Water haben.
Deutscher Gin: Vielfalt um jeden Preis
An dieser Stelle müssen wir betonen, dass wir von Conalco selbst begeisterte Gin Trinker sind. Deutsche Produkte wie The Duke aus München, Monkey 47 aus dem Schwarzwald oder Gin Sul aus Hamburg sind nicht ohne Grund vielfach ausgezeichnet.
Nichtsdestotrotz oder gerade deshalb beobachten wir die Preisentwicklung von ausgefallenem Gin nicht unkritisch: als Sonderabfüllung der Preußischen Spirituosenmanufaktur in Berlin wird inzwischen eine auf 500 Abfüllungen limitierter Gin von Adler Berlin in einer aufwendigen Porzellanflasche mit 24 Karat Goldprägung verkauft. Kostenpunkt: um die 500 Euro.
Prognose für den Markt
Was bedeuten exklusive Produkte wie der 500 Euro Gin von Adler Berlin für den Markt? Im Gegensatz zu Whisky verlangt Gin in der Produktion keine lange Lagerung um an Aroma zu gewinnen: Rohalkohol (meist aus Gerste, Weizen oder Roggen) wird Wacholder und ausgewählten Botanicals fermentiert. Auf diese Weise kann theoretisch in relativ kurzer Zeit verhältnismäßig viel Gin produziert werden, so ein Kritikpunkt der Gin Bewegung.
Oft wird hier aber außen vor gelassen, dass Produkte wie der Monkey 47 aus weit mehr als 40 (in diesem Fall 47) Botanicals hergestellt werden, die entsprechend exklusiv sind. Preise von mehreren hundert Euro für eine Flasche Gin finden wir von Conalco allerdings nicht gerechtfertigt.