Le Gin aus dem Hause Christian Drouin

Le Gin von Christian Drouin aus der Normandie

Im Halbfinale der Fußballeuropameisterschaft stehen sich Frankreich und Deutschland gegenüber. Aus Frankreich kommen viele Spirituosen-Spezialitäten, zu denen auch der Calvados zählt. Für alle, die es nicht wissen: Calvados ist ein Apfelbranntwein aus der Normandie. Calvados ist eine geschützte geographische Angabe, das heißt die Destillate dürfen nur aus einem genau definierten Gebiet kommen. Christian Drouin ist einer von vielen traditionellen Herstellern von Apfelbranntwein. Mit dem „Le Gin“ bringt der Destillateurmeister Guillaume Drouin nun seinen ersten Gin auf den Markt. Die Besonderheiten dieses Gins wollen wir Euch hier vorstellen.

Einzigartiger Gin auf Basis von Calvados und acht Botancials

Guillaume Drouin hat gewagt, was noch keiner gemacht hat. Auf Basis von 30 verschiedenen Mostapfelsorten hat der Brennmeister des Familienbetriebs einen Handcrafted Gin geblendet, der sich deutlich von allen bekannten Gin-Sorten abhebt. Für die Destillation werden drei kleine Kupferbrennblasen eingesetzt. Diese nennen sich Alambics. Jedes von den Botanical wird einzeln destilliert und erst danach zu dem „Le Gin“ zusammengeführt. Einzigartig ist die Herstellungsweise und die Zusammensetzung aus Calvados und Botanicals.

Die Botanicals des Le Gin von Christian Drouin

Beim Gin sind die Botancials natürlich stets das Wichtigste. Denn neben dem beherrschenden Wacholder-Aroma sind es immer diese Botanicals, die am Ende für den Geschmack und die Aromatik des Gins verantwortlich sind. Daneben spielt natürlich auch die Basis-Spirituose auch eine wichtige Rolle. Der von Guillaume Drouin verwendete Calvados ist eine Besonderheit im Bereich Gin. Als Botanicals verwendet der Brennmeister Wacholder, Zitronen, Rosen, Ingwer, Vanille, Zimt, Mandeln und Kardamom.

Experten-Bewertung des Le Gin aus Frankreich

Wer die Produkte aus dem Hause Christian Drouin kennt, weiß dass es sich bei dem Familienbetrieb um einen sehr qualitätsbewussten Hersteller handelt. Freilich gab es von dem Calvados-Produzenten bislang keinen Gin. Le Gin reiht sich auch nicht ein in die Masse der Gin-Neuheiten. Herstellung, Aufmachung und Tasting unterscheiden sich massiv von den trendigen Neuheiten, die jede Woche auf den Markt geworfen werden. Die Abfüllung auf eine klassische Calvados-Flasche und der schlichte Name „Le Gin“ machen deutlich, dass man nicht auf den schnellen Effekt, auf einen tollen Namen oder auf einen außergewöhnlichen Style der Flasche gesetzt hat. Vielmehr hat man sich auf einen hochwertigen Produktionsprozess konzentriert, den man gegenüber dem Kunden auch klar kommuniziert. Die Limitierung des ersten Batches auf 2.850 Flaschen ist auch auf die beschränkten Möglichkeiten der Familienbrennerei zurückzuführen. Natürlich wird eine Limitierung auch immer zu Marketingzwecken genutzt. Doch beim Le Gin ist es nicht nur der pure Eigennutz, sondern die aufwändige Verarbeitung und der Verschnitt der unterschiedlichen Destillate, die in mühevoller Handarbeit zu einem einzigartigen Verschnitt verarbeitet werden. Der Le Gin ist kein massentauglicher Gin, aber eine liebevolle Ergänzung für Kenner und eine Versuchung für Liebhaber von Calvados.

Tasting – Geschmack und Aroma des Le Gin

Die Anzahl der Botancials des Le Gin ist überschaubar und auch nicht geheim. An Komplexität und Exklusivität ist das Destillat aber am oberen Ende dessen, was einem Gin bieten kann. Natürlich gehört der Wacholder zum absoluten must-have des Bouquet. Daneben zählen Zitrone, Rosen, Ingwer, Kardamom, Vanille, Zimt und Mandeln zu den Botancials. Es ist wirklich angenehm, dass der Hersteller Christian Drouin aus dieser Auflistung kein Geheimnis macht. Beim Nosing fallen aber an erster Stelle die schweren Noten von Äpfeln auf. In Kombination mit dem Zimt fühlt man sich ein klein wenig an Bratäpfel erinnert. Am Gaumen dominieren aber Wacholder und Zitrone, ergänzt um würzige Noten von Zimt und etwas Ingwer. Ein wunderbarer Gin, der sehr komplex und aufwendig geblendet ist. Insgesamt sehr fruchtig und rund. Man sollte den Le Gin auf jeden Fall pur genießen.

Fazit zum Le Gin

Jede Flasche vom Le Gin trägt eine individuelle Nummer, alle 2.850 Flaschen aus dem ersten Batch sind durchnummeriert. Zur Einführung des Le Gin schielt der Hersteller Christian Drouin auch etwas auf den deutschen Markt, denn in Frankreich hat Gin längst nicht den Kultstatus wie in Deutschland. Ob sich der Le Gin unter der Vielzahl der Gin-Neuheiten wird durchsetzen können, muss sich zeigen. Wir finden jedenfalls, dass der Le Gin eine Versuchung wert ist und geben ihm daher eine ernsthafte Chance.