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Paypal setzt Embargo gegen kubanische Produkte durch


Geschichte des US-Embargos gegen Kuba

Nachdem 1959 die Revolutionäre unter Fidel Castro die Regierung auf Kuba übernommen hatten war im Jahr 1960 bereits Vermögen US-amerikanischer Bürger und Unternehmen im Wert von über 1 Milliarde Dollar enteignet worden.
US-Präsident Eisenhower zog daraus die Konsequenz und verhängte noch 1960 erste Sanktionen gegen Kuba, die 1962 von US-Präsident Kennedy weiter verschärft wurden und den US-amerikanischen Unternehmen und Bürgern den Handel mit kubanischen Produkten untersagte.
Kuba, zu diesem Zeitpunkt der größte Exporteur der Vereinigten Staaten, verlor schlagartig seinen umsatzstärksten Handelspartner.

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Kubanische Tabakfarmer (Bild: Flickr/Ola Hodne Titlestad)

Das 1962 verabschiedete Embargo existiert in abgeschwächter Form bis heute und ist damit das am längsten andauernde Handelsembargo der modernen Geschichte.
Auch obwohl bereits seit Dezember 2014 erneut diplomatische Gespräche zwischen den USA und Kuba geführt werden, besteht bis zum jetzigen Zeitpunkt das Verbot für US-amerikanische Unternehmen mit kubanischen Produkten zu handeln - eine Einschränkung, die jetzt auch Conalco betrifft.

Paypal setzt das Embargo gegen Kuba bei Conalco um

An diesem Montag bekamen wir eine wenig erfreuliche Email von Paypal. Angeblich würde Conalco gegen gültige Exportbeschränkungen verstoßen.
 Des Weiteren ermahnt Paypal uns, entweder die betroffenen kubanischen Produkte aus unserem Shop zu entfernen, Paypal als Zahlungsmethode zu entfernen oder den Shop so einzurichten, dass die Bezahlung via Paypal für kubanische Produkte nicht möglich ist (s. Screenshot).

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Warum Paypal gegen deutsche Unternehmen vorgeht

Auf den ersten Blick erscheint es schlichtweg widersprüchlich, dass Paypal gegen Conalco wegen des Handels mit kubanischem Rum vorgehen möchte, obwohl Conalco ein in Deutschland eingetragenes Unternehmen ist.
Bei genauerem Hinsehen wird das ganze etwas verständlicher: Paypal ermöglicht es Kunden, abgesichert bezahlen zu können indem es die Zahlung vorstreckt und das Konto der Kunden erst später belastet wird. Werden jetzt kubanische Produkte via Paypal bezahlt, ist Paypal theoretisch solange Käufer dieser Waren solange das Konto des Kunden nicht belastet worden ist.

Auf der anderen Seite haben wir und jeder unserer Kunden einen Dienstleistungsvertrag mit der PayPal (Europe) S.à r.l. et Cie, S.C.A. mit Sitz in Luxemburg geschlossen. Die Staaten der EU haben aber kein Embargo gegen Kuba. Damit verstößt die europäische Tochter des US-Unternehmens Paypal gegen geltendes EU-Recht. Leider gehen die europäischen Behörden gegen US-Unternehmen längst nicht so konsequent vor, wie dies umgekehrt der Fall für ausländische Unternehmen in den USA ist.

Paypal kündigte in der Email vom Montag an, unser Konto zu sperren falls wir uns nicht bis zum 13. Oktober zurückmelden würden. Bei "weiteren Verstößen" drohen sie außerdem an, unser Paypal Konto zu löschen (s. Screenshot). Wir haben allein in diesem Jahr einen fünfstelligen Betrag an Gebühren an Paypal bezahlt. Diese hohen Paypal-Gebühren sind im Zusammenhang mit einem derart schlechten Service eigentlich Grund genug, Paypal soweit es geht zu boykottieren.

Conalco-Paypal-Kuba-Email

Was die Ankündigung von Paypal für unsere Kunden bedeutet

Für viele Online-Kunden ist die Zahlungsart Paypal sehr wichtig. Trotzdem hat bspw. der Online-Shop von Rossmann die Konsequenz aus dem Verhalten von Paypal gezogen und bietet diese Zahlungsmethode nicht mehr an. Aus Rücksicht auf unsere Kunden, möchten und können wir auf diese leider sehr beliebte Zahlungsmethode aber nicht verzichten. Wir mussten wir uns daher beugen und haben den käuflichen Erwerb von kubanischen Produkten via Paypal ab sofort unterbunden.
Natürlich verkaufen wir weiterhin kubanischen Rum, jedoch kann dieser nicht mehr per Paypal bezahlt werden. 

Conalco-Paypal-Monster

Wir unterstützen weder das Gebaren von Paypal, noch das Embargo gegen Kuba, haben uns aber dennoch dazu entscheiden müssen, die Forderungen von Paypal umzusetzen.
Wir hoffen, dass unsere Kunden Verständnis für unseren Schritt haben. Mit dem Kauf von kubanischen Produkten und der Wahl einer anderen Zahlungsmethode, können Sie gegen diese verfehlte US-Handelspolitik ein Zeichen setzen.