Scotch Whisky: die besten Flaschen für Beginner
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Qualitätsmerkmale schottischen Whiskys
2011 wurde in Deutschland erstmal mehr amerikanischer Whisky als schottischer oder irischer Whisky verkauft. Seitdem ist der Absatz amerikanischer Whiskys und Bourbons wie Jack Daniels oder Jim Beam um 21% gestiegen. Schottischer Whisky bildet für Kenner aber nach wie vor das Maß aller Dinge, was nicht zuletzt an den strengen Gesetzen liegt, unter denen in Schottland Whisky destilliert und verkauft werden darf:
- schottischer Whisky darf nur aus drei Zutaten bestehen: Wasser, Gerste und Hefe
- gelagert werden muss schottischer Whisky in Eichenfässern auf schottischem Boden
- die Länge der Lagerung muss mindestens drei Jahre und einen Tag betragen
- schottischer Whisky darf maximal in Abfüllungen bis 700 Litern lagern
- neben den drei essentiellen Zutaten darf höchstens E150 für die Farbe hinzugefügt werden
- der Anteil an Volumenprozent Alkohol darf nicht unter 40% liegen
Diese Hinweise helfen bereits Qualitätsunterschiede festzustellen. Im Folgenden werden wir die sechs besten Whiskys für Beginner vorstellen.
Bild: Flicker/Colin Green
Der Ort der Destillerie entscheidet über den Whisky
Ähnlich wie bei Wein entscheidet beim Whisky der Ort der Destillerie maßgeblich mit welchen Noten das fertige Produkt aufwarten kann. Für Beginner bilden dominante Noten von Rauch, Torf oder Holz häufig das größte Problem.
Zu empfehlen sind anfangs aus diesem Grund insbesondere Whiskys mit dezenten Noten, die Charakter besitzen ohne sich aufzudrängen. Der 12 Jahre gelagerte Old Pulteney Scotch Single Malt ist ein Whisky aus den schottischen Highlands, der mit einer angenehm nuancierte Note Salz überzeugt. Durch die Lagerung in Bourbonfässern begeistert er mit feiner Vanille und leichter Sherry-Note.
Der The Arran Scotch Whisky wird nach der Destillation zehn Jahre auf auf der schottischen Insel of Arran gelagert, weshalb auch er über eine salzige Note am Gaumen verfügt. Im Mund begeistert er mit Nuancen von Zitrone, Zimt, dunkler Schokolade und einem Hauch Holz. Im Finish ist er lang, intensiv und leicht ölig und ausgewogen und empfiehlt sich daher ausschließlich pur getrunken zu werden.
The Isle of Arran - Bild: Flickr/Andrew
Breites Portfolio an Geschmacksnoten
Während sich bestimmte Noten selbst Kennern nur nach längerem Tasting erschließen, empfehlen wir Einsteigern einen Whisky zu wählen, der verschiedene Noten dezent vereint ohne aufdringlich zu wirken.
Als einer der zugänglichsten Whiskys kann der Glenmorangie Original 10 Years Single Malt dennoch mit einem ausbalancierten Portfolio an Noten überzeugen, die einen großen Teil zu seiner Beliebtheit beitragen: feine Noten von Vanille und exotischen Blüten in der Nase verwandeln sich am Gaumen zu einer nussigen Note mit Spuren von Honig, die auch noch im Abgang des Whisky zu schmecken ist.
12 Jahre lagert der Strathisla Scotch Single Malt insgesamt, bevor sich sein breites Spektrum erschließt. In der Nase nimmt man noch Spuren von Sherry, Zitrone und Holz wahr, am Gaumen schmeckt man feine Noten von Sirup, Aprikose und süßem Gebäck. Selbst im Abgang wirken die ausgewogenen Noten des zwölfjährigen Strathisla langanhaltend und differenziert.
Strathisla Fässer auf dem Gelände der Destillerie - Bild: Flickr/Laurine
Als dritter Scotch Whisky mit breitem und leicht zugänglichem Geschmacksportfolio kann der 12 Jahre alte Auchentoshan Single Malt aus den schottischen Lowlands mit besonders feinen Desertnoten punkten: in der Nase Noten von Creme Brulée und karamellisierten Toffee, am Gaumen Apfel-, Orangen- und Zitrusnoten sowie Nuancen gerösteter Mandeln. Im besonders langen und intensiven Abgang lassen sich Noten von Nuss und Ingwer erkennen - ein rundum gelungener Whisky, der sich hervorragend als Aperitif eignet.
Auchentoshan 12 Year Old Single Malt Scotch Whisky - Bild: Flickr/joe.laut
Dalwhinnie und die Classic Malts of Scotland
Unter dem Begriff "Classic Malts" sind inzwischen 13 (anfangs sechs) schottische Single Malts die vom Spirituosenkonzern Diageo vertrieben werden und die klassischen Orte schottischen Single Malts repräsentieren sollen.
Dalwhinnie ist einer der drei Vertreter der Highlands und der 15 Years Single Malt Scotch Whisky deshalb etwas ganz besonderes: bereits in der Nase nimmt man beim Öffnen der Flasche Spuren von Torf und Heidekraut und, im Hintergrund, Spuren von Vanille wahr. Am Gaumen wird Vanille durch Noten von Rauch und Honig wunderbar ergänzt bevor Zitrusnoten und eine Spur von geröstetes Brot folgen. Im Abgang ist der 15-jährige Dalwhinnie Single Malt Scotch Whisky besonders langanhaltend und intensiv und ist deshalb unsere absolute Empfehlung für Beginner und Kenner gleichermaßen.
Dalwhinnie 15 Year Old Single Malt Scotch Whisky - Bild: Flickr/Adam Wilbert
Für Beginner, die sich gerne einmal einen Überblick über die vielfältige Auswahl schottischer Single Malt Whiskys verschaffen möchten, empfehlen wir insbesondere unsere Tasting Sets. Schottischer Tradition in erstklassiger Qualität auch für den Genuss zuhause.