Türkisch Pfeffer Shot Likör auf Basis von Wodka und Lakritz-Bonbons

Türkisch Pfeffer – der heftigste Lakritz Shot Likör?

Eigentlich schon komisch, dass ausgerechnet die Skandinavier so sehr auf Lakritz stehen. Schließlich ist Lakritz aus dem Wurzelextrakt des Echten Süßholzes und diese Pflanze ist ziemlich empfindlich gegen Frost. So kommt es, dass das Echte Süßholz, eine bis zu einem Meter hohe krautige Pflanze, zwar rund um das Mittelmeer und im westlichen Asien gedeiht, aber nicht in Dänemark. Warum heißen die Bonbons Türkisch Pfeffer? Mit der Abstammung der Lakritze von der Echten Süßholzwurzel sind wird dem Namen schon auf der Spur. Die Echte Süßholzwurzel ist also quasi der Pfeffer der Türken. Das schmeckt man beim Bonbon ganz besonders. Erst lecker nach Lakritz bis die innere Kammer aufgeht. Da steckt das feurige Salmiakpulver drin und alles im Mund zieht sich zusammen. Die Bonbons werden schon seit einigen Jahren in Finnland von FAZER produziert, stammen aber ursprünglich vom dänischen Hersteller Perelly. Anders ist es mit dem Likör. Dieser wird auf Basis von Wodka und den Türkisch Pfeffer Bonbons in Dänemark produziert. Der Shot Likör ist nicht ganz so heftig wie die Bonbons, weil der Überraschungsmoment fehlt. Mit 30%vol. Alkoholgehalt liegt der Lakritzlikör aus Dänemark im Mittelfeld unter den Lakritzlikören, denn da gibt es einige stärkere Mitbewerber.

Lakritzlikör selber machen? Das ist nicht schwer!

Zutaten:

  • 200g Tüte Türkisch Pfeffer Bonbons
  • 500ml Wodka Gorbatschow
  • 50g brauner Zucker
  • 200ml Wasser

Wasser in einen großen Topf geben, Zucker einrühren und langsam erwärmen. Dabei die Bonbons nach und nach zu geben. Regelmäßig umrühren und niemals kochen lassen, so dass sich die Bonbons langsam auflösen. Haben sich die Bonbons vollständig aufgelöst, kann man den Topf vom Herd nehmen, etwas abkühlen lassen und die Flüssigkeit in eine Flasche füllen. Das Ganze füllt man mit Wodka auf und schüttelt es durch.

 Alternativ gelingt die Zubereitung auch, wenn man die Bonbons in einem Standmixer zerkleinert und das Pulver danach im warmen Wasser auflöst. Auch ist es möglich die Bonbons unzerkleinert in den Wodka zu geben. Wer den Likör nicht ganz so stark mag, verdünnt noch mit Wasser. Nach zwei bis drei Tagen, in denen man die Mischung regelmäßig schüttelt, lösen sich die Bonbons auf und der Türkisch Pfeffer ist fertig. Aber manchmal kann man so lange einfach nicht warten. Dafür gibt es dann den fertig gemixten Türkisch Pfeffer Shot von Trimex.

Warum ist der Türkisch Pfeffer so stark?

Auf den Bonbon-Tüten steht „Extra stark, Erwachsenen-Lakritz – kein Kinder-Lakritz“. Der Satz wirkt erstmal wie Marketing für den Türkisch Pfeffer ist aber in Wahrheit ein gesetzlich vorgeschriebener Warnhinweis ähnlich dem auf den Verpackungen von Zigaretten. Dies bedeutet, dass der Salmiak-Gehalt der Bonbons zwischen 4,5% und 7,99% liegt. Salmiak ist Ammoniumchlorid, ein Mineral das im Verhältnis 1:1 aus Ammonium und Chlorid besteht. Salmiak hat eine kristalline Struktur und bildet sich bei vulkanischen Aktivitäten (Vesuv, Stromboli) und beim Bergbau (Grube Anna, Erzgebirge). Insgesamt sind rund 100 Fundorte weltweit bekannt. Kennzeichnend für den Salmiak ist der stechend salzige Geschmack. Allerdings verflüchtigt sich Salmiak beim Erhitzen schnell und vollständig, weshalb ein selbstgemacher Lakritz-Likör niemals zu stark erhitzt werden darf. Obwohl sich also nun wegen dem Salmiak ein Warnhinweis auf der Verpackung befinden muss und das Salmiak auch für den heftigen Geschmack verantwortlich ist, gibt es noch einen anderen Verbraucherhinweis, den wir auf den meisten Lakritzlikören finden und den man auch beachten sollte, wenn man Lakritzlikör selbst zubereitet:

 

„ Enthält Süßholz – bei hohem Blutdruck sollte ein übermäßiger Verzehr dieses Erzeugnisses vermieden werden.“ Anhang III Nr. 3.3 VERORDNUNG (EU) Nr. 1169/2011 vom 25. Oktober 2011

 

Dieser Hinweis steht aber nicht im Zusammenhang mit dem Salmiak. Ein selbstgemachter Lakritzlikör wird also durch starkes Erhitzen nicht ungefährlicher. Diese Warnung im Zusammenhang mit dem hohen Blutdruck bezieht sich auf das im Lakritz enthaltene Glycyrrhizin welches den Elektrolythaushalt des Körpers beeinflusst. Durch einen übermäßigen Verzehr kann es zu Bluthochdruck, Kopfschmerzen und Ödemen kommen.

 Lakritz wird auch gerne zur Aromatisierung von Tabakprodukten eingesetzt. Das Bundesamt für Gesundheit in Bern (Schweiz) schreibt dazu:

 „Die Zigarettenhersteller setzen Lakritz in verschiedenen Produktionsstufen ein, um den Tabak zu aromatisieren und den Rauch zu süssen. Lakritz verleiht dem Rauch eine weiche, süsse und holzige Note. Lakritz kann bis zu vier Prozent des Gesamttabakgewichts einer Zigarette ausmachen.“ Quelle: http://www.bag.admin.ch/themen/drogen/00041/00618/13196/13208/?lang=de

 Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft veröffentlich in einer Datenbank die Tabakzusatzstoffe aller Tabakerzeugnisse: https://service.bmel.de/tabakerzeugnisse/index2.php?site_key=153

 In der Liste der Zusatzstoffe steht „LICORICE EXTRACT“ für „Süßholzwurzel Extrakt“, also für Lakritz.

Geschichte und Herkunft des Türkisch Pfeffer Likörs

Lakritz wird in den Niederlanden und Skandinavien besonders gerne genascht. Die Skandinavier lieben den salzigen Lakritz und mischen dafür den Salmiak dazu. In Süddeutschland, Österreich und der Schweiz wird, wenn überhaupt, vorzugsweise der süße Lakritz genascht. Früher wurde Lakritz in Süddeutschland meist als „Bärendreck“ bezeichnet, was auf den mit Abstand größten Fabrikanten Karl Bär aus Ulm beziehungsweise Nürnberg zurückgeht. Im arabischen Sprachraum wird eine Art Aufguss mit Lakritzpulver gereicht. In Skandinavien, besonders in Dänemark, Finnland und Island, wird ein Lakritzlikör meist auf Basis von Wodka hergestellt. In Holstein wird der Likör gerne mit Korn oder Doppelkorn und Lakritz zubereitet. Diese Mischung wird dann „Schwarze Sau“ genannt. Weitere Namen für Lakritzliköre sind: Vogelsuppe, Altöl, Dachpappe, Gabelöl oder Kettenfett, Betontod und Dämonsplörre.

Türkisch Pfeffer Likör ist auf jeden Fall einer der kräftigeren Shot Liköre, bei denen man sich schon mal schütteln muss. Allerdings werden sich die Geister auch an diesem Lakritzprodukt scheiden. Die einen lieben Lakritz, die anderen mögen es nicht. Daran wird der Türkisch Pfeffer Shot nichts ändern. Da ist es völlig egal, ob der Shot selbst gemacht oder fertig gekauft ist.

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